Sonntag, 28. November 2010

a weekend in Leipzig

Der Geburtstag liegt bereits zwei Wochen zurück - doch erfreulicherweise hat ein guter Freund seine Festivität verschoben, damit ich meine beiden Live Events nicht verpasse. Unglaublich aber wahr. So machten wir uns Samstag Mittag auf, um den Ehrentag eines Ägyptologen zu feiern. Vorher ein kurzer Trip durch die Innenstadt den ich unbedingt machen wollte um mich an die Stadt zu gewöhnen. In Leipzig war es bitterkalt, es lag Schnee - sehr wenig für Winterfreunde, doch im Gegensatz zu Magdeburg, war es bereits erwähnenswert. Mich faszinieren seit jeher die mit Raureif überzogenen Bäume. Wenn sie starr und geduldig schneeweiß im Park rumstehen, auf Mädels wie mich warten um sich bestaunen zu lassen - das bringt mich zum lächeln und entlockt ein paar day dreams. Nach guten 90 Minuten Run durch die völlig überfüllte Innenstadt - machten wir uns auf den Weg zum Geburtstagskind. Keine Chance für Fotos... Finger liefen Gefahr vor Kälte in tausend Stücke zu zerbrechen. 

Schlappe 33 Jahre und fast ein Doktor. Nach erfolgreichem einparken und mit sämtlichen Taschen bewaffnet (3 Taschen, 2 Personen, 1 Nacht) schob ich mich durch die schwere alte Holztür des Jugendstilaltbaus. Knarrende Holzstufen, Stuck an Wänden und Decken, Jugendstil Verglasungen an Fenstern und ein Minilüster im Treppenhaus. Ich liebe diese alten Häuser und schalte mein Kopfkino an. Was wäre wenn...

Als Dr. Jones die Tür öffnete und sich grinsend vor uns aufbaute, kam mir die erste Welle Knoblauch entgegen. Eastern bloodline? Dann Vorsicht beim Eintreten ins Reich des Koches. Jedoch sind weder Fledermäuse vom Himmel gefallen, noch hab ich Nebenwirkungen an mir feststellen dürfen. Ich bin keine Knoblauchliebhaberin, er darf gern mitspielen - doch darauf rumkauen und ihn sehen möchte ich nicht. Da unser Geburtstagskind das Kochen für sich entdeckt hat, gab es eine Idee die er umsetzen wollte. Rezept kam aus einem Foodblog und wurde vorher nicht ausprobiert! Soviel Mut muss belohnt werden, doch womit, weiss ich nicht. Sage und schreibe 4 Hühner, Unmengen Reis, Datteln, Sonnenblumenkerne, Thymian, Wachteleier, Champignons in 3 Größen, Weißwein, Calvados und... Achtung: 40 Zehen Knoblauch. Das Knoblauchhuhn. Ein skeptischer Blick und ich verschwand im dunklen Wohnzimmer - Heizung aufdrehen, E-Mail schreiben, auf Gäste warten. Alte Bekanntschaften und Freunde treffen. Irgendwann waren wir 10 hungrige junge Menschen. Experimentelles Kochen und hungrig sein passt nicht zusammen. Für mich eine Spur zu zart gewürzt (ich habs gern scharf ^^) und der Reis war mir eine Runde zu süß - macht aber gar nichts. Vom Knoblauch rede ich erst gar nicht - der wurde ignoriert. Mit Rotwein nachspülen und Vanilla Coke zwischendurch. Es gab viel Gelächter, unendliche Themen, EBM und dark electro im Hintergrund, Hafer cookies mit white chocholate und dann und wann zupfte man zart an den Saiten einer Gitarre. Rotwein, der gute Treffen Met vom letzten WGT und Bier durften nicht unberührt am Platz stehen bleiben. Spät in der Nacht stand die Geburtstagstorte im Vordergrund und irgendwann wurde tatsächlich ein wenig geschlafen. Über den Morgen danach gibt es nicht viel zu sagen - jeder kennt die Geschichte mit dem schweren Kopf...



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